Das klang wie ein bitteres Resümee. Ich fragte, was sich denn dann mit Qualität verdienen ließe, wenn schon kein Geld, worauf er sagte, ein gutes Gefühl könne man gewinnen, weil man alles gegeben habe. Aha, sagte ich und war dann froh, als seine Frau zu uns stieß und ein anderes Thema mitbrachte. Sicher wollte sie mich retten und tat es ja auch, trotzdem aber bleibt so ein Satz natürlich hängen, weil er in bestimmten Bereichen sicher stimmt. Doch was ist Qualität? Ein nichtsubventioniertes Musical, so viel ist jedenfalls klar, muß in vielerlei Hinsicht von hoher Qualität sein, um die Massen zu begeistern und ordentlich Geld einzuspielen, während eine Oper, mit der heutigentags unmittelbar kein Geld zu verdienen ist, ebenso von hoher Qualität sein muß, um das Opernpublikum zu begeistern. Und gilt das nicht auch in ähnlicher Weise für die Literatur, daß nämlich der dickwälzige Trivialschmöker seine Schmökerqualität hat, die dann das Geld bringt, während der künstlerisch hochwertige Roman nicht die Massen, sondern nur einzelne Leser begeistert, ohne daß dabei ausreichend Geld fließt? Darüber hätte man sicher trefflich diskutieren können, doch zum Glück ging dieser Krug ja an mir vorbei und schüttete sich aus, irgendwo im Garten – vor Lachen wahrscheinlich!
Mit Qualität läßt sich kein Geld verdienen
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