Das Leben ist ein Geduldsspiel! Nichts ist wahrer. Überkommt einen aber die Ungeduld, dann hilft es durchaus, die erwartete Angelegenheit als schon vergangen zu betrachten und sie sich selbst einfach als autobiographische Besonderheit zu erzählen. Etwa so: kaum war ich gestorben, standen mir die damaligen Ereignisse so lebhaft vor Augen, als passierte all dies eben jetzt – und so weiter und so fort. Das kann sogar, zu Lebzeiten, sehr spaßig sein, dieses Sichselbstberichten von noch nicht eingetretenen Ereignissen, wenn man denn zu erzählen weiß. Treten sie dann aber wirklich ein, dann weiß man schlagartig eines ganz sicher, daß nämlich der eigene Tod wieder ein Stück nähergerückt ist, denn wie schnell sind sie nicht, die Ereignisse, dann wirklich schon von gestern! Das geht ratzfatz.
Überhaupt könnte das die Ewigkeit sein, beziehungsweise sie ausmachen, sie bedeuten, sich nämlich das eigene Leben immer wieder erzählen zu müssen – und ob das dann Lohn oder Strafe ist, hängt naturgemäß zu einem guten Teil von uns selbst ab, will ich meinen. Dabei kann man dann sicher auch mal von der Wahrheit abrücken und alles ein wenig ausschmücken, denke ich, man hat ja schließlich ewig Zeit in der Ewigkeit, das versendet sich also – doch der wahren Wirklichkeit entkommen, würde ich mal sagen, kann man dann wohl nicht mehr. Man achte also sehr darauf, was man im Hier und Jetzt so anstellt und daß es nicht zu langweilig wird. Man stelle sich nur vor, man steht da so in der Ewigkeit herum und sagt, so als Beispiel, immer nur „Kindergarten, Schule, Lehramtsstudium, Schule, Rente / Kindergarten, Schule, Lehramtsstudium, Schule, Rente / …“ – das muß einen doch wahnsinnig machen, schon allein deswegen, weil Wahrheit, Wirklichkeit und Erzählung so fürchterlich deckungsgleich sind. Nee, nee, da lob ich mir doch das ewige Auf und Ab und die ganze Schreibarbeit und auch das ewige Hoffen und das Warten auf Erfolg und Bestätigung, was dann irgendwann schon gekommen sein wird, sage ich jetzt mal quasi vorausschauend. Tja. Aber natürlich, das darf dann an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, kann das alles auch ganz anders sein, das mit der Ewigkeit und dem eigenen Leben und dem ganzen Rest und so, doch ist das dann wieder eine ganz andere Geschichte.
[Hat jemand kommentiert? Hatte wohl ganz plötzlich technische Schwierigkeiten, die mein technischer Beauftragter aber gelöst hat – was ich alles gar nicht bemerkt habe. Die Technik! => Kann jedenfalls sein, daß ein Kommentar nicht angekommen ist.]
Ich hatte zwar nicht kommentiert, möchte aber hiermit einen Platz reservieren!
Den Sie dann, Kühnste aller mir bekannten Phyllisinen, aber auch zu nutzen haben, bittschön!
Ich hatte kommentiert, allerdings ohne Reservierung. Schien auch nicht angekommen zu sein, so dass ich erneut abschickte. Woraufhin mich Ihr technischer Beauftragter süffisant darauf hinwies, ich hätte einen zumindest ähnlich lautenden Komentar bereits verfasst, und ob das vielleicht meiner Aufmerksamkeit entgangen wäre. Ein wirklich bemerkenswerter Moment missglückter Kommunikation, hart an der Schnittstelle Mensch/Maschine, wie er härter an der Schnittstelle Mensch/Mensch auch nicht hätte ausfallen können. Vielleicht bin ich aber auch nur in Ihrem Spam-Ordner gelandet, da hatten Sie mich schon mal rausgefischt.
Ich hatte kommentiert, aber nicht reserviert. offenbar ein Fehler…
Sie hatten, sehe ich grad, indem ich Sie aus dem Spam-Ordner fische, vor Ihre E-Mail-Adresse eine www. getippt, und da muß wohl was durchgedreht sein in den Tiefen der Maschinerie – daß dann aber das „Ding“ ohne meine Kenntnis und mein Zutun sich irritiert fragend an Sie wendet, ist kurios, wenn nicht sogar ganz und gar bedrohlich.
Ah, jetzt seh‘ ich’s auch. Allerdings tippte ich nicht das www, sondern mein Browser schiebt’s mir unter; die Felder sind nämlich schon besetzt, wenn ich auf die Kommentarfunktion gehe. Und in der Tat wird’s bedrohlich, wenn Maschinen anfangen denken zu wollen…
So daß wir nun also den Fall hätten, daß die Maschine dumme Dinge tut, für die sie dann uns bestraft. So kann das doch nicht weitergehen, wir müssen einen Aufstand machen gegen die Dummheit!
Genau. Stehn wir auf und reihn uns ein!
Wir zeigen der Maschine, wer hier die Hosen anhat!