… was gibt es da schon zwischenzuberichten, gute 40 Seiten Text des Amphitryon-Romans sind erst einmal als vorhanden anzumerken. Kein Grund zu verzweifeln, es sei denn ich käme mit mir selbst auf die Umstände zu sprechen, Vollruinierung der Finanzlage, Kaputtmachung allermeiner Zukunft und so weiter. Geschenkt! Interessant aber, dass zurzeit (also jetzt) imgrunde alle meine mir bekannten SchriftstellerInnenKollegInnen alles daran setzen, einen auf die Erwartungen und damit Fähigkeiten der heutigen LeserInnenschaft ausgerichteten Romantext zu schreiben. Keine Überforderung. Nirgends. Dabei bin ich persönlich früher gerne überfordert worden und werde es immer noch gerne mal lesend, weil sonst lesend nicht viel passiert, hübsche Bilder, hahaha, gruselgruselgrusel, mitleidenmitleidenmitleiden, EndeEndeEnde, Buch zu, Unterhaltung tot, Nachwirkung keine, neues Buch. Oder Facebook. Oder Netflix, neue Serie. Demder LeserIn darf man da natürlich keinen Vorwurf machen, Leben schwer genug, Blagen machen Arbeit, kosten Geld und Nerven, Kollegen ebenso, von diesen Chefs und Vorgesetzten mal ganz abgesehen, allesvielvielzuviel, wenn es wenigstens die Drogen zum Runterkommen auf Rezept gäbe, selbst für die muss man noch zahlen von seinem kargen Gehalte, wo doch die vierwöchige Klassenfahrt vom Sohnemann und der Tochterfrau nach Argentinien schon ruinös genug ist. Lesen also, eine anstrengende Droge, die zwar zunächst einmal preiswert erscheint, dann aber viel Zeit, Nerven und Anstrengung erfordert. Nein, danke! Es sei denn, das Zeugs ist so, wie gewünscht, für die Schwerleser gibt es schließlich die klassische Moderne und Publikumsbeschimpfung geht gar nicht mehr. Merken! Also: mein Roman wächst mühsam Zeile für Zeile, soll am Ende (wenn fertig) beim Lesen das Bewusstsein ebendesselben aber ganz und gar nicht erzeugen, sondern wie jede andere gute Droge auch aus der Realität heraus und in eine erregend neue hineinführen. Darauf kommt es an. Auch merken! Macht natürlich sehr viel Arbeit, kostet Geld und Nerven und überfordert mich oft genug, ansonsten ich aber nicht einen Finger krümmte und das verehrte Publikum um was gebracht würde, daswas dann eines Tages das Licht der Welt erblicken wird. Ergo: weiter im Text …
Erster Zwischenbericht Amphitryon-Roman oder: Aussicht auf Überforderung
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