Es ist ja keineswegs so, dass sich etwas aus dem Nichts schaffen ließe. Das mutmaßlich von Hegel, Schelling und Hölderlin stammende sogenannte Älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus behauptet das zwar einerseits sehr schön, andererseits stimmt es nicht. Auf der Website des PEN BERLIN las ich soeben den Nachruf auf Sibylle Lewitscharoff, in dem auch ihre komplexe Familiengeschichte erwähnt ist, was ja immer einschneidende Ereignisse meint, die direkt oder indirekt mit geschichtlichen Geschehnissen zusammenhängen. So etwas findet sich bei den allermeisten bedeutenden Schriftstellern und Schriftstellerinnen, die Werkerschaffung aus einem innigen Nichts, aus einem Gewust von Gekränktsein oder Anderssein ist die Ausnahme, so scheint mir. Oder sollte es womöglich so sein, dass das Interesse an mit Kollektiverfahrung verwobener Literatur einfach ungleich größer ist? Ergo auf fruchtbareren Boden fällt und so besser vermittelt werden kann? Oder sind diese Fragen überflüssig und können weg? Ich weiß es doch auch nicht!
Miniaturen XI: Nichts is‘ nich‘
Dieser Beitrag wurde unter NACHRICHTEN aus den PRENZLAUER BERGEN! veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.