Mir sind die Felle der Bären davongeschwommen, die ich noch gar nicht erlegt habe. Ist mir schon öfter passiert, kein Grund zur Panik. Immer noch besser, als als Bürosklave sein Dasein zu fristen und nichts weiter zu verdienen als Geld. Muß natürlich jeder selber wissen, also nix für ungut, allet für jut. Ich versuche übrigens, heute mal nicht an der Romanüberarbeitung zu arbeiten und bin zu diesem Behufe mit dem Motorrad durchs hügelig bewaldete und befelderte Brandenburg gefahren, mal raus aus dem Trott, mal an duftenden Lavendelfeldern vorbeirauschen und an den an der Bundesstraße ihre Dienste feilbietenden Damen – selten so etwas Skurriles gesehen wie am Waldesrand stehende voll aufgetakelte Frauen, die mit dem Spiegelchen in der Hand den Lippenstift nachziehen. Jedenfalls war es eine schöne Ausfahrt, ich habe mir nicht einen Gedanken zu dem Roman oder meiner prekären Finanzlage gemacht, so daß ich geneigt bin, von einer vierstündigen Urlaubsreise zu sprechen. Ob übrigens die Felle der Bären wie durch ein Wunder wieder zu mir zurückschwimmen, wird sich wohl erst nach der Frankfurter Buchmesse entscheiden, denn vorher entscheidet sich da goarnix, doch ich hoffe wie immer das Beste und arbeite daran.
Die Felle der Bären
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