Der Bachmann-Preis-Zirkus zieht wieder durch die Lande! Und durch die Köpfe der Artisten! Und durch die der Artistenkritiker! Und durch die des Publikums, im Fernsehstudio und vor den Empfangsgeräten! Und – nee, durch meinen Kopf nicht, oder nur kurz, nämlich jetzt. Hat allerdings schon gereicht, um Lippenherpes zu kriegen, echt wahr. Schon dieses gemeinschaftliche Seitenumblättern des Lesemanuskriptes hört sich an wie eine langsam fallende Guillotine, aber das kann wohl nicht anders sein, wenn erwachsene Menschen anderen erwachsenen Menschen etwas vorlesen, klar, da muß natürlich jeder mitlesen, war ja schon immer so, schon zu Homers Zeiten war das so, da kann man nix dagegen haben und nix dagegen machen. Finden ja auch alle super! Zum Glück aber wird das schlecht angezogene Bildungsbürgerpublikum nicht gar so oft gezeigt, da bin ich persönlich schon dankbar, dafür aber leider dann viel zu lange die Herren und Damen Kritiker, die aus dem langsamen Fallbeil mitunter eine richtig geile Guillotine machen. Ratsch! Waren ja schließlich auch mal kurz Schriftsteller, bevor sie Kritiker wurden, da hat man natürlich eine große Verantwortung zu tragen, is‘ ja klar. Sollen aber, nämlich die Schriftsteller und Schriftstellerinnen und die Kritiker und Kritikerinnen, dann doch wie eine große Familie sein, sagten mir die, die da schon mal lesen durften, auch beim Fußballspielen und beim im See baden und beim Trinken und so. Und der Region hilft es ja auch, habe ich gehört, da kommen Touristen aus aller deutschsprachigen Herrenländer, und das ist natürlich auch gut, supergut, auch da kann man nix dagegen haben. Alles bestens! Alles prima! Alles Literatur! Und ratsch!
Der Bachmann-Preis-Zirkus
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Und vorbei! Das ist der Zeitpunkt zu sagen, daß ich nicht eine Minimillisekunde davon gesehen habe. Man gewinnt ja nix dabei, es sei denn, eine Erkenntnis. Das ist zu wenig.