Achtung: Tiefflieger unter uns!

Die alte Frage, ob man den Schriftstellerberuf ergreift oder von ihm ergriffen wird, bleibt unbeantwortet. Sicher ist, dass dieser Beruf seine Schattenseiten hat, und dies wahrscheinlich umso mehr, je gewissenhafter und qualitätsbewusster ein Schriftsteller oder eine Schriftstellerin arbeitet. Sicher, man kann ein fleißiges Lieschen sein und, wie Juli Zeh, Roman um Roman auf überschaubarem Niveau, gelernt am Deutschen Literaturinstituit in Leipzig, veröffentlichen, um gut oder sogar bestens zu verdienen. Die Anzahl schlechter Autoren und schlechter Leser und deren zahlenmäßiges Verhältnis zueinander ist in Deutschland ganz sicher schon immer ein adäquates gewesen, und so wird es auch bleiben. Auch im Bereich der nichtbelletristischen Literatur werden geistige Tiefflieger wie etwa Richard David Precht immer gutes – bzw. schlechtes – Geld verdienen, dafür sorgen dann schon die öffentlich-rechtlichen Fernseh- und Rundfunkanstalten mit ihren Pseudo-Kulturbeiträgen und natürlich auch die großen Buchhandelsketten sowie die omnipräsente Spiegel-Bestsellerliste. Wenn dann auch noch Tiefflieger und Tieffliegerinnen ohne jeden Einblick in die Thematik in offenen Briefen an Bundeskanzler Olaf Scholz einen Waffenstillstand in der Ukraine fordern, die Ukraine also als Verhandlungsmasse für Verhandlungen des Westens mit Russland benutzen, dürfte klar sein, wes Geistes Kinderchen manch selbsternannte Intellektuelle sind und was sie bereit sind zu tun, ihren Wohlstand und, wie sie meinen, ihre Wohlanständigkeit zu schützen. Man schämt sich geradezu fremd, selbst wenn man keinerlei Wert legt auf nationale Zugehörigkeiten. Gut, bis hierher – meine Pause ist vorbei, so dass ich mich wieder an meine Arbeit mache, nämlich dem Schreiben guter Bücher.

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