Die Zeiten ändern sich. Und da Zeit in der Realität immer im Plural vorkommt, sind es die Zeitläufte, in denen Geschehnisse zutage treten, zumeist in ganz und gar banaler Art. Das Bild im Sinne einer Fotografie gewann zum Beispiel zu einem bestimmten Zeitpunkt an Gewicht, und zwar inmitten von Worten, die es gewohnt waren, ohne Bild auszukommen. Ich spreche von dem Tag, als die Frankfurter Allgemeine Zeitung zum ersten Male ein Foto auf die Titelseite setzte, lange ist es her, und damit ihre zuvor wortreich behauptete Seriösität aufgab. Zugleich aber verlor das Bild als Einzelbild unmittelbar wieder an Bedeutung, denn die Entscheidung der FAZ bedeutete nichts weniger als das Öffnen der letzten Schutzmauer vor der sich aufstauenden Bilderflut. Inzwischen sind wir überschwemmt. Allerdings, und das ist ebenso wahr, hat sich in früheren Zeitläuften Ähnliches zugetragen mit dem Wort, dessen Plural Wortschwall zu sein hätte, sodass wir es heutigentags im Jahre 2021 in Wirklichkeit mit einer Flutbrühe aus Fotos und Worten zu tun haben, die höher und höher steigt und jeden Flecken, auf dem sich noch trockenen Fußes leben und denken ließe, zu überschwemmen droht. Um diese Gefahr nicht unnötig weiter zu vermehren, endige ich nun diesen Text, allerdings nicht ohne der Welt, so wie wir sie kennen, ein Bildbeispiel zu senden, nämlich einen Schnappschuss unseres Planeten vom Weltall aus, mithin eine Bildnachricht aus der Zukunft, so nämlich die Bildunterschrift. Und wer genau hinsieht, der erkennt die oben angesprochene Flut aus Wort und Bild und wundert sich fortan über nichts mehr.
Ein Wort sagt mehr als tausend Bilder oder: Der Planet Erde in der Zukunft
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