Es ist ganz, ganz wichtig, eine Haltung zu haben, am besten natürlich eine wiedererkennbare, die wie ein Label wirkt und die man selbst ausgestaltet, um sie, wiederum selbst, den anderen aufzudrängen, notfalls mit mehr oder weniger sanfter Gewalt. Was mich betrifft, so habe ich in den letzten 25 Jahren bemerken müssen, daß meine allzu natürliche Haltung oftmals Überraschung auslöst, wenn denn nicht von Anfang an klar ist, was ich bin – mit dem „was“ meine ich das, was die meisten Menschen den Beruf nennen. Sie wirken gar nicht wie ein Handwerker / Künstler / Kulturwissenschaftler / Schriftsteller, so hörte und höre ich dann oft und konnte und kann mir anhand des Gesichtsausdrucks meines Gegenübers ausmalen, wie das gemeint war bzw. ist. Gelernt habe ich aus diesen Situationen nichts, oder jedenfalls nicht viel, mein Auftreten in Gesellschaft läßt weiterhin zu wünschen übrig, denn dieses ist offensichtlich fehlerhaft, weil nämlich dieses Was-ich-bin nie wirklich erkannt wird. Daran muß ich also noch arbeiten, oder müßte ich, denn wenn das alles auch pessimistisch stimmen mag, so wächst es sich doch zu einem Fatalismus aus, der im Optimismus münden kann, so lange man nur Elefanten mag, die im Porzellanladen herumgaloppieren. Naja, Hauptsache heutzutage ist, man fällt auf, der Ruf ergibt sich dann von ganz alleine.
Pessilist + Fatamist = Optisoph
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