Märzbrief 2011

Daß mir ausgerechnet am 1. März nichts einfällt, spricht natürlich – für sich.

Hat Guttenberg in seiner Rücktrittsrede auch zitiert? Es geht nämlich die Mär um, daß er den letzten Satz der Rede „Ich war immer bereit zu kämpfen, aber ich habe die Grenzen meiner Kräfte erreicht“ aus ‚Star Trek 2, Der Zorn des Khan‘ geklaut hat. Ist das denn die Möglichkeit? Star-Trek-Forschungsgemeinde, bitte übernehmen Sie!

Seit ein paar Jahren habe ich ganz sanften Rückenwind,nachdem doch etliche derselben eine Menge Gegenwind bereithielten. Doch ob Rücken- oder Gegenwind, umdrehen gilt nicht! Weder muß ich mir oder der Welt ständig beweisen, daß ich zu kämpfen weiß, noch werde ich schamrot anlaufen, wenn das Vorwärtskommen sich gelegentlich als ein wenig leichter erweist. Das alles kann sich schnell ändern, kein Grund also, sich gegenseitig zu beneiden oder Debatten zu führen.

Überall Licht und Sonne. Die Prenzlauer Berge strahlen, und wenn die vielen Kinder dereinst zu großen und vor allem nützlichen Menschen geworden sind und selbst Kinder an der Backe haben, werden sie sich erinnern, wie schön es war, dereinst, als sie selbst noch nichts weiter waren als der Augenstern der Eltern. Und das war ja auch schon was, das wird man nicht einfach so! Die Natur hat eben immer recht.

Wieder mal ein Krieg, dazu nicht zu entschuldigendes unsportliches Verhalten einer Fußballmannschaft – da soll man noch seine gute Laune behalten, die man ohnehin nicht hatte? Natürlich, manche Dinge lassen sich nur mit Gewalt lösen, auch im Jahr 2011, und ebenso natürlich geht auch von den Friedensaposteln eine Menge Aggression aus – schön ist das alles nicht. Unter Umständen sollte man die alte Theodizeefrage wieder aufwerfen, denn Hunde die bellen, so heißt es ja, beißen nicht. Dafür scheißen sie Dir dann vor die Tür.

Die bittere Wahrheit ist: die Welt wird sich weiter an all die Katastrophen gewöhnen, sowohl an die „natürlichen“ als auch an die menschengemachten. In Flußtälern, in der Nähe von Vulkanen und am Meer leben? Atomkraftwerke und Chemiefabriken um des Profits willen so preiswert und effizient wie möglich betreiben? Tag und Nacht online sein, um all den Tratsch mitzubekommen und all die Katastrophen-Meldungen? Schöne neue Welt.

© und alle denkbaren Rechte weltweit und darüber hinaus bei Norbert W. Schlinkert 2011

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