Ich habe die Ordnung aufgegeben, jedenfalls die äußere. Oder hat sie mich aufgegeben? In jedem Fall liegen und stehen und stapeln sich (als wenn sie sich aus Wonne aufeinandergelegt hätten) überall Bücher, es fliegen Ausdrucke wichtiger und unwichtiger Texte zwischen technischen Geräten herum, deren letztere das Arbeiten keineswegs erleichtern, sondern eben nur auf eine Person fixieren: Ich und mein Rechner, ich und mein Drucker, ich und mein Scanner, ich und mein Ich. Wer einmal aus seinem eigenen noch in Arbeit befindlichen Roman in einer Überarbeitungsphase den Plot handschriftlich herausgeschrieben hat, der weiß, daß zu den oben genannten Geräten auch noch der Füllfederhalter hinzuzuzählen ist: Ich und mein Füllfederhalter. Rotstift und Marker (gelb) kommen auch noch hinzu, denn zwei frisch erschienene Bücher harren des Gelesenwerdens, nämlich Michael Lentz: Textleben. Über Literatur, woraus sie gemacht ist, was ihr vorausgeht und was aus ihr folgt und Alban Nikolai Herbst: Kleine Theorie des Literarischen Bloggens. Unter das lentzsche Buch hat sich auch noch das zerlesene Autorschaft. Konzepte einer Theorie von Erich Kleinschmidt geschoben, denn Lentz widmet seinen Essayband diesem Autor, was zumindest mich noch neugieriger macht, denn in diesem Buch fand ich einst die Theorie zu dem, was bis dahin nur ungeordnet in meinem Kopf herumschwirrte. Daß ich das kleinschmidtsche Buch bei Oxfam für drei Euro erstanden habe, beweist zudem auch noch, daß es keine Zufälle gibt.
Frisch erschienen, bald zu lesen
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