Die W-Fragen bewegen die Welt – warum, wieso, weshalb, weswegen, wo, woher, wohin, wer, wem, wen, was, worüber, wobei, wieviel, wie lange noch …; um das alles geht es naturgemäß auch in der Diskussion um das Urheberrecht, die an manchem Ort nun geführt wird, mal ganz unbeleckt und bar jeden Fachwissens, mal klar und kenntnisreich, je nach Teilnehmer. Am Ende, wenn es denn ein solches geben kann, wird das Urheberrecht entweder wieder so aussehen, daß zum Beispiel jeder sich ein Buch kaufen oder einfach nehmen kann und damit das Recht zu erwerben glaubt, es so oft wie er will nachzudrucken oder sonstwie zu verwenden, so war es noch im 18. Jahrhundert und hat vielen Autoren eine Existenz unmöglich gemacht, oder es wird eine neue Rechtslage geben, die das, was klar geregelt ist, noch einmal präzisiert. Meist reicht dazu ein kleiner Textzusatz, schon ist das Gesetz auf dem neuesten Stand. Das sollte doch wohl zu schaffen sein! Wünschenswert ist jedoch in erster Linie, daß sich das Bewußtsein den Wert der künstlerischen Arbeit betreffend wandelt, daß den Künstlern respektvoll begegnet wird, ohne Gehässigkeit, ohne diesen spießig-kleinbürgerlich-reaktionären Ton, den die sogenannten Piraten in die Debatte gebracht haben. Den falschen Namen für ihre Bewegung gewählt zu haben, das kann man ihnen sicher nicht vorwerfen, denn sie nutzen technische Mittel, um das zu erlangen, was sie wollen, eben weil sie es können. Aber man könnte auch ohne Probleme fast alle Wohnungen des Landes mit Wanzen ausstatten und an den Gegebenheiten dort partizipieren, weil man es kann und weil es eine Gruppe gibt, die das gerne möchte. Doch wenn alles getan wird, was jeweils einer Mehrheit oder einer technischen oder politischen Elite passend erscheint, dann fragt man sich erst recht und mit einiger Sorge warum, wieso, weshalb, weswegen, wo, woher, wohin, wer, wem, wen, was, worüber, wobei, wieviel, wie lange noch …
[Als nachträgliche Ergänzung hier das Positionspapier der VG Wort zum Urheberrecht]
Es ist schon bezeichnend, dass sich die „Revolutionäre“ zu jeder Zeit in bornierte Spiesser verwandeln. Wandlitz ist da einschlägig und Majakowski hat sich deshalb erschossen.
Olaf Wisch
Den Eindruck kann man tatsächlich gewinnen, wenn auch viele Revolutionen zunächst einmal unhaltbare Zustände beendet haben, leider aber meist nicht grundsätzlich, weil der Mensch eben bleibt, was und wie er ist.
@Olaf
Ein “Revolutionär“ ist ja auch in seinen Werten konservativ weil er weiß was er will und wenn es erreicht ist, braucht er nicht mehr progressiv zu sein. Bzw. solche Begriffe sind auch nur fremdzuschreibungen von Menschen, die ihre eigenen Wünsche projezieren und oft enttäuscht werden.
Majakowski war kein Revolutionär, er war ein Dichter. Wir bringen mal wieder alles durcheinander gell