Hinzufügungen

Eigentlich habe ich immer das Gefühl, ich könne der Welt nichts hinzufügen, es sei denn, ich erzähle eine Geschichte, die ich mir erarbeitet und ausgedacht habe, die also niemand sonst als ich erzählen kann. Hier und jetzt und Ich, das zählt, jede andere Arbeit und Beschäftigung muß diesem eigenen Tun dienen. Das mögen einige Zeitgenossen für verrückt halten, doch mir war es schon immer suspekt, nur für den Lebensunterhalt und fürs Freizeitvergnügen zu arbeiten – denn das hieße für mich, sich in zwei Teile spalten zu lassen. Dennoch bin ich wie die meisten künstlerisch tätigen Menschen manchmal ganz kurz ein bißchen neidisch auf die, die unter dieser Spaltung, die eine Erfindung der Moderne ist, nicht leiden, sie wahrscheinlich sogar als eine gute Sache empfinden, denn soll man denn nur arbeiten in diesem Leben. Ja, soll man? Wenn es denn einen Sinn macht!

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