Weckerphobie

Das ist ja schon mal gründlich schiefgegangen – ich geb’s ja zu. Ich wollte heute die nächste Überarbeitung des Romans angehen und mich dann noch in einen weiteren, zu erstellenden Text einarbeiten. Ich werde mich auch noch dranmachen, doch eigentlich wollte ich in aller Frühe loslegen, das ist immer am besten, weil dann um Mittag rum schon was geschafft ist und auch noch Zeit und Energie für Weiteres bleibt. Leider aber habe ich eine Weckerphobie, ich kann kaum schlafen, wenn das Ding gestellt ist, so daß ich zwar insgesamt, nachdem ich mitten in der Nacht den Wecker ausstellte, die mir selbst verordneten sechseinhalb Stunden schlief, nicht aber früh mit der Arbeit begann. Habe ich mich erst einmal an eine bestimmte Aufstehzeit gewöhnt, werde ich natürlich immer vor dem Weckton wach, und eben darauf hoffe ich. Selbstredend hat das alles mit Zwang zu tun, oder mit Zwängen, denn aus heiterem Vorsichhinleben entsteht eben nix, weiß man ja. Also, Schlinkert, reiß Dich zusammen, herrsche ich mich an, willst Du etwa warten, bis die Umstände hervorragend sind, vor allem, wenn Deine Umstände doch wohl so schlecht nicht sind!? Freunde, die sich vernünftigerweise irgendwann gegen ihr brotloses künstlerisches oder geisteswissenschaftliches Tun entschieden haben und auf vernünftige Weise ihren Lebensunterhalt verdienen, sagen mir schließlich oft, Du tust genau das Richtige, und eben deswegen muß ich es auch tun, wobei dieses Tun eben am besten läuft, wenn ich früh aufstehe und loslege. Du hast Probleme, Schlinkert, herrsche ich mich also weiter an, ja, sage ich, und die werde ich lösen, so klein sie auch sein mögen!

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