Während der arme ANH drüben an seinem Buchhaltungsmist sitzen muß, darf ich heute immerhin an meinem Roman weiterarbeiten. Meinen uralten Rechner werde ich dafür abschalten und meinen mittelalten Kopf einschalten müssen. Ich bin auf Seite 90, habe also erst ungefähr ein Viertel geschafft, was nicht weiter schlimm wäre, bedrängten mich nicht die Zweifel, ob denn die Art meines Schreibens neben dem üblichen Lob nur Absagen nach sich ziehen wird, denn ich betreibe keine Romanmanufactur zur Belieferung des von den großen Verlagshäusern beherrschten Marktes, sondern Kunst, man traut es sich ja kaum noch zu sagen, denn wenn auch Bücher, die der Literatur als Kunst nichts hinzuzufügen haben, selbstredend ihre Berechtigung als Unterhaltungsliteratur haben, so kann ich doch nicht all den mir durchaus bekannten Kriterien Abbitte leisten und alles so schreiben, wie der Markt mit seinen Kategorien es verlangt, was heißt, daß ich dem Markt schließlich meinen Text aufdrängen muß, was der Markt, und daher meine Angst, nicht zulassen wird, aber vielleicht geht etwas über einen kleinen, engagierten Verlag, wer weiß, und eben diese Hoffnung liefert mir die Energie, weiter am Text zu arbeiten, denn es geht mir um meinen Text und nicht um’s Aufdenputzhauen, ich finde, ein literarischer Text ist eine Art intimes Einzelstück, das sorgfältig hergestellt und dann an den Leser und die Leserin gebracht werden muß. Einfach ist das nicht.
Typoskriptbearbeitung des ROMANs IV
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