Man zeihe mich ruhig der Sentimentalität, das ist mir egal, denn die spielt keine Rolle, wenn ich manchmal alte Kunstkladden vornehme, wie eben diese am 18. Februar 1994 begonnene, Arbeit im Fortschritt / Work in Progress betitelt, ca. 63 x 44 x 4 cm, in die ich nicht nur hineinzeichnete und -malte und -druckte, sondern auch hineinschrieb, mit dem Füllfederhalter zumeist. Ich kann mich noch gut an die mißtrauischen Blicke kleinkarierter Möchtegernkünstler erinnern, die Schrift in der Kunst ablehnten, absurd natürlich, dies aber wortreich mündlich begründeten. Ich hätte denen die 7 kg-Kladde ins Kreuz hauen sollen – nein, natürlich nicht!, mit Verachtung strafen und deren Namen komplett vergessen reicht dann schon. Das Schöne an so alten Kunstdingen, die man selbst hergestellt hat, ist ja, daß sie so eine Art Beleg dafür sind, nicht wirklich jeden Tag im Leben unsinnig vertan zu haben. Immerhin, ist doch was!
Work in Progress (I)
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