Produktiver Verdrossenheitsfetisch?

Grad eben ist mir der Sinn des Lebens abhanden gekommen, ist keine zehn Sekunden her, und siehe da, alles ist noch so wie vorher. (…) Jetzt, nur wenig später, ist mir klar, ich hatte einen Durchhänger nach der Abendbrotverspeisung. Allerdings war es auch ein harter Tag gewesen, denn nicht nur mußte ich mal wieder selbst die Wohnung putzen, sondern mir auch noch von FrauTT bescheinigen lassen, ich hätte einen „produktiven Verdrossenheitsfetisch“. Das habe ich, liebe Leser:innen, natürlich ignoriert, denn da hört sich ja wohl alles auf: Verdrossenheitsfetisch! Da müßte ich ja aus Verdrossenheit produktiv werden, was ja schon überhaupt nicht sein kann, weil ich erstens herkunftsbedingt humorig, positiv und fröhlich bin, es sei denn, jemand geht mir schwer auf den Wecker, dann bin unhumorig, unpositiv und unfröhlich, und zweitens mir Fetische die Laune verderben, weil sie immer so was Piepsiges haben und auch nie echt sind. Klar kann man das anders sehen, geschenkt, ich aber bestehe darauf, zwar tatsächlich leidlich produktiv zu sein, nicht aber der Verdrossenheit wegen, sondern allein aufgrund meines altbewährten positiven Fatalismus‘, der mich auf Schritt und Tritt begleitet, komme, was da wolle. Echt ma‘!

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