Nachdem alle Welt bereits den Frühling ausrief, ist nun alles wieder auf normal gestellt. Für Heuschnupfengeplagte ist das nun, im wahrsten Sinne des Wortes, eine Verschnaufspause, bevor der Körper wieder Theater spielt, das immer gleiche Stück. Das einzige, das im Moment erkennbar vorwärtsgeht, ist meine Arbeit am Roman, obwohl ich seit zwei Tagen an nur wenigen Seiten sitze, das Ende eines Kapitels, die aber so wichtig sind, daß sie wirklich und wahrhaftig perfekt sein müssen. Hundert oder hundertfünfzig Seiten später wird nämlich ein einziger Satz auf diese Geschehnisse verweisen, es geht um die erste, albtraumhafte Nacht des einen Protagonisten in eben der Stadt, in der er von da an sein Leben verbringen wird, und da muß das Vergangene dem Leser später wieder auf eine bestimmte Art präsent sein. So eine fuckelige Arbeit, so ein Kampf um Wort und Komma, macht natürlich nicht immer die beste Laune, aber bitte, kann man das erwarten? Nein. Heute morgen las ich wie immer hier und da in „meinen“ Blogs und fand bei Alban Nikolai Herbst sein heutiges Arbeitsjournal, das fürwahr dunkel ist, meine Stimmung aber durchaus nicht beschädigte, denn Klarheit, die in Worten liegt, tröstet eher, denke ich, optimistischer Fatalist, der ich bin, selbst wenn manches so banal ist, Geldmangel etwa, daß es weh tut. Aber man kann Kunst eben nicht als Hobby nebenbei machen, das ist absolut und vollkommen ausgeschlossen, wie jeder Verständige weiß. So, nun ans Tagewerk!
Frühling adé
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