Gevatter Tod lernt zählen, Brüssel sei Dank!

Wenn der Tod bei Helmut Schmidt vorbeikommt, wird er feststellen müssen, daß erst stangenweise die von Brüssel verbotenen und im schmidtschen Keller verbunkerten Mentholzigaretten weggeraucht sein müssen, bevor er zum Zuge kommt. [Man scheint Optimismus neuerdings kaufen zu können – wenn das keine gute Nachricht ist!] Andere Sozen horten, für spezielle französische Lampen, wie zu hören ist, unzulässige Glühbirnen, die die von Brüssel gesetzten Grenzwerte bösartig übersteigen, aber für angenehm ästhetisches Licht sorgen, was ja nicht ganz unwichtig ist. Überhaupt ist das Horten in Deutschland wieder in Mode gekommen, es ist sozusagen das Einwecken der Welt von gestern für den Genuß von morgen. So sehen wir neuerdings Meister Tod mühsam am Rechner rumwurschteln, denn wie lange die Zigaretten des Alt-Bundeskanzlers noch reichen, ist zwar leicht auszurechnen, bei zwei Schachteln am Tag dürften das … – das kriegt er noch hin, aber wie lange die angehäuften Glühbirnen pro Person und Lampe halten werden, ist da schon schwieriger zu berechnen und übersteigt schnell das Denk- und Kombinationsvermögen von Gevatter Tod und auch aller Computerprogramme.

Andere Menschen, etwa Schriftsteller, horten sogar Farbbänder für nicht einmal verbotene Schreibmaschinen, von denen sie mindestens ein halbes Dutzend besitzen – wie soll da Gevattern zum genau richtigen Zeitpunkt auf der Matte stehen? Einfach früher zu kommen, wenn er selbst es für richtig hält, ohne sich also um solchen Kram zu kümmern, hat sich der Sensenmann zwar schon oft vorgenommen, doch meist war’s vergeblich, denn gegen Leidenschaft ist schlecht anzukommen. In grausiger Erinnerung ist ihm noch das jahrelange Abpassen eines gewissen Sören Kierkegaard, in ständiger Wiederholung klopfte er an dessen Tür, doch was macht der Kerl? – er lebt genau so lange, wie sein ererbtes Vermögen reicht und gibt erst dann den Löffel ab, noch ganz ohne Brüssel allerdings. Was also tun, denkt der Teufel und kauft erstmal ein paar Kisten Hörner und Dreizacke, denn wer weiß, überlegt er, was denen da in Brüssel noch alles so einfällt.

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