Eine kurze Notiz zum Lesezeichen

Während dem modernen Exlibris anderthalb Jahrhunderte eine gewisse Aufmerksamkeit gezollt wurde und es druckgrafisch schöne Exemplare zu bewundern galt und gilt, ist das Lesezeichen mehr oder weniger etwas für Kindergartenbasteltage. Manch Antiquariat nutzt es zudem zur Werbung in eigener Sache, während Verlage in ihre teuren, gebundenen Bücher oftmals ein farblich passendes Lesebändchen als Lesezeichen implantieren. Taschenbücher hingegen haben nie ein Lesebändchen. Letzteren Umstandes wegen stellte ich in meiner Jugend, mehr oder weniger aufwendig, für jedes Buch ein eigenes Lesezeichen her. Durchblättere ich nun also alte Taschenbücher, finde ich nicht selten solch ein Stück Papier oder Pappe. Auf allen, das fällt am meisten auf, ist immer verzeichnet, wie viele Seiten das Buch hat, respektive auf welcher Seite das Buch endet. Das war mir immer wichtig, damit die Leseportionen abschätzbar blieben und ich nicht etwa aus Versehen zwei Seiten vor der letzten Seite den Lesetag abschloss. Die meisten der nun nach und nach wiedergefundenen Lesezeichen zerknülle ich allerdings umstandslos und werfe sie, mitunter mitsamt dem Buch, weg. Als seien mir die Lesezeichen peinlich, so will mir scheinen und so ist es wohl auch. Einige wenige, oft schon alte Lesezeichen aber sind nicht für nur ein einziges Buch hergestellt, sondern universal einsetzbar. Diese liegen und stehen im Bücherregal herum, wenn sie nicht grade in einem Buch stecken. Mein liebstes dieser Lesezeichen ist übrigens, aber das nur am Rande und gleichsam fürs Protokoll, dieses hier:

Norbert W. Schlinkert. Lesezeichen

Wie es entstand, warum da einer mit Bart und Sonnenbrille grüßend den Hut lüftet, weiß ich nicht mehr genau, mich dünkt allerdings, ich kritzelte es während langweiliger Uni-Seminare, in denen ich ja tatsächlich meine besten Zeichnungen verfertigte. Und käme ich wieder auf mein altes Laster zurück, die Ölmalerei, so würde ich womöglich solch ein altes Lesezeichen als Skizze für ein Gemälde benutzen, 4,2 x 2,4 Meter groß, wenn schon – denn schon, und das sähe dann so aus:

Norbert W. Schlinkert. Lesezeichen (Ausschnitt)

Aber auch das nur am Rande und nicht einmal fürs Protokoll. In diesem Sinne …

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