Gut 750 vielfach überarbeitete Seiten, verteilt auf drei sehr unterschiedliche Werke (430, 220, 106 [+ Icks] Normseiten), liegen nun sozusagen in der Schublade und haben somit eines gemein, nämlich unveröffentlicht zu sein. Das liegt mir schwer auf der Seele, drückt mir aufs Gemüt, macht mich wütend, traurig, ungeduldig und was weiß ich noch alles. Und wer es noch genauer wissen will, dem sei gesagt, es bedeutet natürlich auch eine Kränkung, wenn so viele Verlage kein Interesse haben, ganz gleich, ob sie dies nun durch Schweigen oder per Mitteilung kundtun. Der Laie sagt an solch einer Stelle gerne, dann dürfte das doch wohl an der nicht ausreichenden Qualität liegen, andernfalls die Verlage doch zusagen würden. Ja, ich wäre ja so froh, wenn die Verlage nach Qualität entscheiden würden! Und auch die Jurys, die über Stipendien und Preise entscheiden. Na gut, sagt dann der Laie, die Welt ist nun mal so, kann man nichts machen, aber vielleicht werden Sie ja posthum veröffentlicht, worauf ich dann sage, davon habe ich ja grad nix, und wenn er nur wüsste, wie viel Arbeit das sei, gelungene literarische Texte in die Welt zu befördern, würde er so etwas überhaupt gar nicht behaupten, worauf der Laie tief Luft holt, um zu erwidern … doch das höre ich schon nicht mehr, weil ich mich einfach mal rausgeschlichen habe, hatte ich schon längst vorgehabt, mich einfach mal aus dem Betriebsraum zu entfernen und an die Luft zu gehen und mal zu gucken, was so geht, was machbar ist, was man auch einfach mal seinlassen könnte, wo es doch ohnehin niemanden interessiert, aber schon stecke ich wieder in einem literarischen Text, das Außen ist ein Innen, schon poltern mir die Ideen im Kopfe herum und wollen erschrieben sein, erschaffen, in die Welt gesetzt. Das Schreibenkönnen, so sage ich zum Laien, der plötzlich hinter mir steht, mag wohl eine Gabe sein, vor allem aber ist es ein Fluch. Merken Sie sich das!
Das Außen ist ein Innen. Oder: wenn keiner auf mich achtet, schleiche ich mich einfach mal raus
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