Aprilbrief 2011

Ich habe heute, am ersten April, die denkbar schlechteste Laune – und das ist kein Scherz. Dennoch möchte ich anmerken, daß Japan zum Glück eine Insel ist, sich die radioaktive Strahlung also zunächst einmal in Japan auswirkt. Besser wäre es natürlich, dies teils menschengemachte Unglück wäre nicht geschehen. Doch man stelle sich ein AKW-Unglück diesen Ausmaßes in Europa vor, viele der Dinger stehen ja unweit der Staatsgrenzen, und welche Auswirkungen das haben kann, bis hin zu militärischen Aktionen gegen die Verursacher, etwa zur Sicherstellung von Regreßforderungen! Undenkbar? Nichts ist undenkbar, liebe Physiker, Historiker und Politiker.

Es wird immer so getan, als sei es Konsens, die Welt für folgende Generationen nicht zu sehr zu ruinieren. Das wird nicht funktionieren, nicht weil es noch nie funktioniert hat, sondern weil es nicht im Sinne der jetzt Lebenden ist. Punkt. Das war allerdings immer so. Außerdem kann niemand mehr tun, als mutwillig sein Bestes geben, und zwar jetzt. Die Öko-Diktatur kommt allerdings noch früh genug, ach was, sie ist schon da. Die Ziele sind dabei natürlich vernünftig, doch ebenso natürlich ist die Gleichmachung und Unterdrückung der Vielen zugunsten einer Partei- und Wirtschaftselite, die an der Öko-Religion verdient. Darauf läuft es hinaus. Schöne neue Welt.

Ob das jemandem schon mal aufgefallen ist, wie ruhig es auf meiner Website ist? Es gibt überhaupt keinen Streit, weder um Nix noch über Alles. Das liegt wahrscheinlich daran, daß allein ICH hier das Sagen habe, mich also selbst kritisiere, ohne daß jemand das mitbekommt. Das ist so super, daß ich bereits den Plan, hier ein BLOG zu machen, überprüfe, indem ich darüber nachdenke. Da geht es natürlich ordentlich ab, die Argumente werden nur so hin und her geschleudert, und am Ende steht eine Entscheidung. Man wird sehen.

Mit einem Ohr im Kaffeehaus aufgeschnappt: „Vor der Psychotherapie habe ich unter mir selbst gelitten, jetzt sollen mal die anderen unter mir leiden.“ Wenn’s hilft!

Im Moment läuft es nicht gut, nicht nur wegen des Kräuterfrauschusses (früher: Hexenschuß), den ich erlitten habe, auch sonstigenwegs ist alles mehr oder weniger unklar. Mein Roman „Der Bildermacher“, der mir sehr, sehr (…) am Herzen liegt, ist bei der Verlegerin in Lesearbeit, der neue Roman stockt bei Manuskriptseite 350, weil ein Vortrag, ein Essay und ein Bewerbungskonzept geschrieben werden wollen. Auch Geld muß verdient werden, und da (in Berlin zumindest) sowohl im Wissenschaftlichen als auch im Künstlerischen viel zu wenig Geld im System ist, kommt man da nur unter großen Schwierigkeiten und mit Glück dran, wobei letzterem auch mal nachgeholfen werden muß, nach allem, was man hört. Und jetzt gewittert es auch noch. Gewitterregengeruch.

© und alle denkbaren Rechte weltweit und darüber hinaus bei Norbert W. Schlinkert 2011

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