Ich kann unmöglich auch dieses Jahr wieder etwas über den Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt schreiben, ohne dass das dann jemanden interessiert. Das hält meine Autorenpsyche nicht aus, denn wenn ich etwas schon scheiße finde und dann darüber schreibe, dann muss das jemand wiederum auch scheiße finden, dass ich das scheiße finde, sonst macht das keinen Sinn. (Seriös und erhellend zum Geschehen an sich äußert sich schließlich schon Gregor Keuschnig, das muss reichen.) Zugeben muss ich, dass ich in das (Stand jetzt) Vorgelesene des Jahrgangs 2015 handgestoppte 14 Sekunden hineingeschaut und -gehört und dann noch mal hier und da ein paar Kritikerstimmen mir reingezogen habe, dazu ein paar Schwenks und auch ein paar Aufnahmen von den Zuschauern im Saal (siehe Foto) und im Freien, meistens mitlesend – also nee, denke ich, vielleicht liegt es ja an mir, aber Literatur eignet sich einfach nicht für Wettbewerbe in dieser Form, so wie sich Kunst nicht fürs Museum und nicht fürs Kanzleramt eignet. Biederer Unsinn, kleinkarierte Aufgeblasenheit, Haben ohne Sein, mehr kommt bei diesem Wettlesen nicht raus und mehr sollte auch niemand erwarten, blödsinniges Stirnaufritzen und Papierfressen ist da schon das Dollste. Das Gute aber ist, die Literatur selbst, sie als solche ist an einem sicheren Ort, und zwar je und je und je …
Der Bachmann-Wettbewerb 2015
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