Das Schreiben von Romanen (11)

In Nebensätzen wird der Roman immer noch gerne als „Königsdisziplin“ bezeichnet, ganz zu recht natürlich. Gelegentlich wird darüber aber vergessen, daß es sich bei den hochwertigen Produkten dieses Genres um Kunstwerke handelt, die in sich funktionieren und weder im engeren Sinne plump politisch noch einfach nur schlicht unterhaltend sein können. Die im Augenblick virulente Diskussion um Christian Krachts Roman IMPERIUM zeigt allerdings, wie sehr das hochwertige Kunstprodukt den gebildeten und intelligenten, den scharfsinnigen Leser benötigt, der zudem noch Humor haben muß und Charakter. Niemand erwartet von einem Kulturjournalisten des SPIEGEL solcherart Eigenschaften, dennoch aber hat die diezsche Kritik am krachtschen Roman eine heftige Gegenreaktion ausgelöst, denn man kann zwar den Diez ignorieren (die alte Frage: soll man humorlose Vollidioten mißachten oder bekämpfen), nicht aber das machtvolle Blatt für Möchtegernintellektuelle und Lehrer, wo es die gar so wichtige Bestseller-Liste für gebundene Bücher zu bewundern gibt, auf deren ersten Platz es Krachts Roman hoffentlich schafft. Also kaufen Sie das Buch und lesen Sie es!

Dieser Beitrag wurde unter NACHRICHTEN aus den PRENZLAUER BERGEN! veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert