Literatur ist zu nichts nütze, oder wenn, dann bemerkt man das erst viel später. Sartres „Der Ekel“ hat mich zwar nicht wirklich gerettet im zarten Alter von 18 Jahren, das Gefühl aber, es sei so gewesen, kam dann Jahre danach. Die arg zerlesene Ausgabe zeigt mir heute noch, wie sehr mich der Text beschäftigt hat in einer Zeit, in der mir nichts sicher schien und ich von allerhand Ängsten und Sehnsüchten geplagt war. Warum ich mir nicht einfach Romane ausgesucht habe, die eine Erholung von den damals immensen Anstrengungen des Alltags versprachen, ist mir immer noch ein Rätsel, aber da das bis heute so ist, will ich es einfach als Fügung begreifen, diese Anziehung, die von literarischen Texten ausgeht und die dazu führt, daß ich das Lesen als Arbeit verstehe. Es muß wohl so eine Art Zauber sein, dem ich mich nicht entziehen kann – doch das hört sich schrecklicher an, als es ist. Also an die Arbeit.
Der Literaturnutzwert
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