Schaweinisch schawül!

Ein Kind übt Geige, langsam und schief. Aber das wird sicher besser werden, und dann hört es sich irgendwann gut an. Die Schönheit der Musik ist trotzdem schon darin enthalten. Gegenüber selbst gemachter Musik muß man sich tolerant verhalten, wenn es irgendwie geht. Die häßlich „singenden“ Vogelarten piepen und zirpen dementgegengesetzt immer gleich schrecklich. Apropos schrecklich: vor kurzem noch 14° Grad, jetzt 27° Grad und total schwül, oder wie der Bühnenschauspieler sagt: schawül. Er sagt auch Schawein statt Schwein, aber so, daß es sich richtig anhört. Apropos Schwein: ich lese ja im Moment Ein Porträt des Künstlers als junger Mann, und da ist Stephen Dedalus von dem gewalttätigen Pater Dolan mit Rutenschlägen auf die Handfläche gezüchtigt worden, worauf sich Stephen ganz zurecht beim Rektor beschwert hat und dadurch viel Mut bewies, denn die Strafe war absolut willkürlich. Schlimm genug, daß es damals in Irland und auch sonstwo überall die Prügelstrafe überhaupt gab! Ich hatte, nochmal apropos Schwein, einen Lehrer, Herrn Fabian, der es sicher bedauert hat, nicht prügeln zu dürfen. Er kam aus dem Osten, sprach sächsisch und besaß die Frechheit, sich bei meinen Eltern zu beschweren, weil ich ihn auf der Straße nicht gegrüßt hatte, angeblich, dabei habe ich wahrscheinlich nur darauf gewartet, daß er zuerst grüßt. Das war mutmaßlich im Jahr 1979, nicht etwa 1879! Und als ich eine Coladose die Einfahrt zur Mietshaustiefgarage runtergekickt habe und trotz der Aufforderung seiner Frau, diese einzusammeln, nichts dergleichen tat, kam der am Abend bei meinen Eltern vorbei. Die doofe Sau! Echt ma‘! War natürlich alles völlig harmlos – wenn der gewußt hätte, was ich sonst noch so alles angestellt habe! Kann ich aber jetzt nicht erzählen – ein Königreich für eine umweltschädigende Klimaanlage!

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