Wütend sein reicht nicht, man muss sich auch zu beherrschen wissen!

Natürlich schleuderte ich denen meine ganze Verachtung entgegen! Es war auf dem Bolzplatz, ich kann mich bestens erinnern, denn immer wenn ich nassen Schlamm rieche, tauchen die Bilder wieder auf. Da reißt man sich buchstäblich den Arsch auf, um das Spiel zu gewinnen, schont weder sich noch andere, blutet, hat Schmerzen, die Lunge brennt, und dann sind da immer ein oder zwei Luschen gewesen, die zu faul waren, noch einen letzten Schritt zu machen, die Angst hatten, sich die Beine aufzureißen oder sich was zu brechen, wenn sie sich in einen Schuß werfen oder eine Grätsche wagen. Ich hätte die umbringen können! Und ich wäre ja nicht mal im Heim gelandet, zu jung, meine Eltern hätten sich um mich gekümmert – allerdings hätte ich wohl nicht mehr mitspielen dürfen. (Doch wer weiß!) Also habe ich mich beherrscht, und das ist, das wissen alle Nichtluschen, extrem schwierig. So lernt man in der Jugend für’s Leben, und tatsächlich haben ja auch schon viele Menschen davon profitiert, daß ich gelernt habe, mich zu beherrschen, damit ich weiter mitspielen kann. Was geblieben ist, ist die Verachtung, denn natürlich spielen die Luschen trotzdem immer noch mit, ja sie rotten sich oft zusammen, um als Luschen eine Luschenmannschaft zu bilden, weil sie glauben, so ihre Leidenschaftslosigkeit bemänteln zu können. Ekelig, so was! Ansonsten: nichts für ungut!

Dieser Beitrag wurde unter NACHRICHTEN aus den PRENZLAUER BERGEN! veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert