Vor einer kurzen Weile hatte ich einen schönen Abend und ein gutes Gespräch, also beides zusammen. Die zigarettenrauchende Künstlerin sprach unter anderem von ihrer Abneigung gegen das Tariertwerden, gegen das Abschätzen und gegen das Prüfen des Marktwertes von Kunstwerken, weshalb sie sich in noch ganz jungen Jahren entschied, den Lebensunterhalt nicht mit Kunst zu erwirtschaften und eben dadurch die Kunst, ihre Kunst, frei zu halten. Konsumistisch bewertet zu werden, das kam für sie also nicht in die Tüte. Ich, der gelegentlich zigarrenrauchende Autor, hatte dieses Modell auch jahrelang gelebt, allerdings parallel zur Erklimmung von Bildungswipfeln, was nicht zuletzt dazu führte, mit eben dieser zertifizierten Bildung nun unmittelbar kein Geld verdienen zu können, wodurch sich für mich jetzt die aussichtslose Aussicht ergibt, mit dem Schreiben von Romanen Schotter zu machen, was also heißen muß, doch wieder auf die selbe Art zu Kohle kommen zu müssen wie ganz zu Beginn meines künstlerischen und meines Bildungs-Weges, nämlich durch einfaches Jobben. Doch da aus nicht vorhandenen Kronen auch keine Zacken brechen können, ist das nicht weiter schlimm bzw. wäre ganz und gar okay, wenn sich dieses Land nicht dank des Schröder-Fischer-Münterfering-Regimes zu einem Billiglohnland entwickelt hätte, das dummerweise das selbe Land ist wie das, das zu einem Hochpreisland wurde, was selbstverständlich zusammenhängt und ja auch nicht heißt, daß kein Geld mehr zu vedienen ist, denn natürlich kann jeder wohlhabend werden – aber, und das ist die Crux bei der Sache, nicht alle. Wo kämen wir denn da hin!
Marktwert & Auslieferung
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