Brüderle, das Schleimerle

Da hat der Brüderle mit der schleimigen Anmacherei einer Stern-Journalistin, die eben dies nun öffentlich macht, doch eine Debatte ausgelöst, die dringend nötig ist! Ist der Männerverein FDP also doch noch zu etwas gut! Natürlich äußern sich jetzt Tausende unverblümt über die sogenannten sozialen Medien, vor allem auch über Twitter, das für eine solche Angelegenheit aber gar nicht geeignet ist. Ich lese also auf Twitter nicht rum, denn da ist kein Raum für einen seriösen Gedankenaustausch, glaube aber unbesehen die ernsthafte und berechtigte Empörung über alltäglichen Sexismus und dumme Anmacherei. Mich fremdzuschämen lehne ich aber selbstverständlich ab, gerade weil ich solch ein Verhalten beschämend finde und es nicht untergehen darf, natürlich auch nicht in wohlfeilen Pauschalvorwürfen, sondern benannt werden muß, und zwar klar und deutlich. Leider hat solch ein Verhalten wie das des Brüderle seine Ursache in den bestehenden Hierarchien, die nicht zuletzt von Männerseilschaften aufrechterhalten werden, für die nur ein bestimmter Typ Mann, der allerdings nicht unbedingt selten vorzukommen scheint, überhaupt geeignet ist. Die Lage ist doch womöglich so: entweder macht ein Mann, der „Karriere“ machen will, den Zauber mit, nutzt seine tradierte Rolle und die sich nicht zuletzt daraus ergebende Machtposition, eben auch in sexistischer Art und Weise, oder er ist raus aus dem Geschäft. So sieht es wohl in vielen Bereichen aus, vor allem natürlich auch da (aber nicht nur), wo es um viel Macht und viel Geld geht. Jedenfalls bin ich gespannt, wie das Schleimerle sich da rauszuwinden versucht und ob nicht auch aus der FDP von den dort verbliebenen Frauen noch etwas in die Öffentlichkeit getragen wird, oder vielleicht sogar vom netten Herrn Rösler. Wohlgemerkt, ich wünsche mir keine Treibjagd mit einem Opferle, sondern einen geduldigen, ernsthaften und vorurteilsfreien Diskurs jenseits jeder Schlagzeilengeilheit, von dem möglichst viele etwas haben, denn an so etwas zeigt sich nicht zuletzt, ob unsere Gesellschaft in der Lage ist, sich aus einer Überzeugung heraus zu ändern. Was also wie tun? Das ist die Frage!

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