Der Bildermacher I

Wie bereits gesagt schlage ich mich nun in die Büsche! Nämlich in die, die mein noch immer und jetzt wieder konkret zu bearbeitender Roman Der Bildermacher darstellt. Was ich also tue ist, aus dem bisher seit etwa 1996 [sic] gewachsenen Text einen noch geileren Roman zu machen, und zwar indem ich das Geile = Wuchernde zunächst einmal teilweise herausschneide, um es dann wieder schön wuchern zu lassen, denn nur ein schöner Dschungel ist mir ein Dschungel, und eben darum geht es ja schließlich im Leben, um Ästhetik und nichts weiter sonst. Warum aber tue ich das, liebe Leser und Leserinnen? Michael Lentz sagt zu dem Thema des Warum denn bloß: „Literatur hat eindeutig etwas mit sadomasochistischen Dispositionen zu tun.“* Ja!, ja!, ja!, so ist es! Außerdem bestünde die einzig andere Möglichkeit darin, nichts Wichtiges oder, schlimmer noch, etwas überaus Wichtiges, vulgo Vernünftiges zu tun. Sich selber aber beim Verblöden zuzusehen, und was anderes wäre wirklich vernünftig, frage ich, wird ja leider nicht bezahlt – da kann man auch gleich Romane schreiben. Apropos Romanschreiben, ich mach mir jetzt einen Kefirshake mit lecker Obst und schlage mich dann wieder frisch gestärkt nackig in die Büsche!

*Michael Lentz: Ich, anders. Eine Poetik der Schwelle. In: ders. Textleben. Über Literatur, woraus sie gemacht ist, was ihr vorausgeht und was aus ihr folgt. Frankfurt am Main 2011. S113.
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