Nachdem mir kürzlich der Pfirsich-Text misslang, die alles tragen sollende Figur und der Text selber wollten nicht zusammenkommen, so etwas passiert durchaus nicht selten, sitze ich nun seit einigen Tagen an einem neuen Text, einem Roman, der sich, wie man so sagt, gut anlässt. Der Anmaßung, in der dritten Person Singular zu schreiben, bin ich nicht erlegen, nein, nein, ich berichte als ein Ich, auch wenn es vollkommen unmöglich erscheint, dass ein Erzähler im Nachhinein dies alles zu erzählen weiß. Welches Nachhinein, so fragt man sich naturgemäß, doch ein Roman ist immer auch ein Spiel mit Regeln, an die zu halten allen aufgetragen ist, dem Verfasser, dem Leser und den handelnden Figuren. Niemand kann ausbrechen, ohne alles zu zerstören, wenngleich die Figuren, die poetischen Ichs, die denkbar größte Freiheit haben, selbst die des – textimmanenten – Ausbruchs. Ergo bedeutet Schreiben immer auch vorauszugehen und zugleich zu folgen.
Komplexes schreiben I
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