Das literarische Weblog als Nachlaß zu Lebzeiten!

Ja, es gibt sie noch, die guten alten Leser und Leserinnen. Sie alle lesen, das ist nicht weiter überraschend, Texte – was sonst. Klar, man kann sich auch an der Weinlese beteiligen, doch das ist etwas ganz anderes. Texte also. Es gab vor einer Weile die pejorative Äußerung einer hochgehandelten Schriftstellerin über diejenigen Leser, die nicht den auf Papier gedruckten Text bevorzugen, sondern den, na ja, nicht gedruckten. Ich lese im Moment mit dem größten Vergnügen „Nachlaß zu Lebzeiten“ von Robert Musil und habe dabei gerne ein Buch in der Hand. Natürlich, so richtig gedruckt ist das auch nicht mehr, das Digitale zeigt sich ein wenig in der glatten Oberfläche des Papiers, das sich eben genau so anfühlt, als sei es ohne Text. Doch gleichviel, Text bleibt Text, da beißt die Maus kein‘ Faden ab.

Robert Musil schreibt in seiner Vorbemerkung übrigens: „Warum Nachlaß? Warum zu Lebzeiten? Es gibt dichterische Hinterlassenschaften, die große Geschenke sind; aber in der Regel haben Nachlässe eine verdächtige Ähnlichkeit mit Ausverkäufen wegen Auflösung des Geschäfts und mit Billigergeben. (…): ich habe jedenfalls beschlossen, die Herausgabe des meinen zu verhindern, ehe es soweit kommt, daß ich das nicht mehr tun kann. Und das verläßlichste Mittel dazu ist, daß man ihn selbst bei Lebzeiten herausgibt; mag das nun jedem einleuchten oder nicht.“

Die Texte dieses Büchleins sind übrigens oft wunderbare kleine Arbeiten, die im ersten Drittel des 20. Jahrhundert verstreut erschienen und dann gebündelt worden sind zwischen zwei Buchdeckeln, weil der Autor selbst sie in trüben Zeiten retten wollte, verfügbar machen wollte, weil sie es ihm wert waren. Heutzutage würde Robert Musil vielleicht ein literarisches Weblog führen, die Texte also gleichsam digital retten, bevor sie dann – vielleicht – doch noch gedruckt würden. Oder eben auch umgekehrt, er würde vergriffene Texte auf seiner Seite einstellen. Das mit dem musilschen Weblog ist naturgemäß nur Spekulation, doch was der ein oder andere führende Literat dazu sagen würde, das kann man sich trotzdem denken.

Ich lese jedenfalls in literarischen Weblogs, die ja zum Glück hier und da gebündelt und gesammelt werden und die tatsächlich etwas haben von einem Nachlaß zu Lebzeiten in dem Sinne, wie es Robert Musil beschrieb; man denke an Die Dschungel oder an Gleisbauarbeiten, die sich trotz der Namensgebung keineswegs gegenseitig bekämpfen, und noch viele, viele weitere. Diese Art der Herausgabe von Literatur mag nun jedem einleuchten oder nicht, doch auch ich denke da ganz pragmatisch, denn warum warten, bis man tot ist. 

 

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25 Antworten auf Das literarische Weblog als Nachlaß zu Lebzeiten!

  1. hab sagt:

    „Das literarische Weblog als Nachlaß zu Lebzeiten!“ … hübscher vergleich!

  2. Arbeitslos wird durch uns aber trotzdem kein Wissenschaftler, und das ist ja immer die Hauptsache in unseren Breiten, das mit den Arbeitsplätzen. Außerdem kann es ja gut sein, daß das Veröffentlichen aus Weblogs, etwa einzelne Rubriken betreffend, völlig normal wird, siehe des Herbstes gedruckte „Kleine Theorie des Literarischen Bloggens“. In Zukunft heißt es dann vielleicht immer öfter, wir haben beides, Country und Western!

  3. ANH sagt:

    Manchmal wundere ich mich selbst wegen der Gleisbauarbeiten: die zögern nämlich durchaus nicht, sich auch mitten durch Die Dschungel zu schlagen. Aber die holt sich alles wieder – spätestens, wenn die Eisenbahn sich überlebt haben wird. Kipling hat sehr eindrücklich beschrieben, wie Die Dschungel zurück in verfallende Städte kommt.

  4. Mir fällt bei den Stichworten Dschungel und Zivilisation / Technik ehrlich gesagt auch der Asterix-Band ‚Die Trabantenstadt‘ ein, wo die Römer versuchen, die Gallier durch das Abholzen ihres Waldes und den Bau einer Stadt zu „zivilisieren“ – am Ende holen sich der Wald und die Wildschweine ihr Recht zurück und die Gallier feiern ein Gelage.

  5. Die Gleise waren tatsächlich ein zivilisatorischer Kraftakt, um sich aus der Tiefe der Seen, Ozeane und Dschungel 😉 zu lösen. Die Algen und Ranken schlingern (oder schlinkern???) auf ihre Weise um jedes Gleis, das ziellos, aber eifrig angebaut wird.
    Es geht mir (also der Gleisbauerin) damit aber gerade so, wie es mir früher mit der Lego-Eisenbahn ging: Es kam nie eine geschlossene Strecke zu Stande, alles wucherte, verzweigte sich oder endete im Nirgendwo. Kann sein, dass hier ein Motiv liegt, das mich verfolgt: die zweite Natur (also die Technik) in Natur (also Wachstum, Wucherung, Ausfluss) zurück zu überführen.
    Aber das ist nur eine mögliche Deutung. Anders herum geht es auch: die Anstrengung, sich durch Arbeit aus den Umschlingungen zu befreien. Ein hilfsloser, aber notwendiger Rettungsversuch. Man kann ein wenig Zeit gewinnen… (Tatsächlich hieß die erste Version des Blogs: Aus dem Gleis. Da war eine, die sich retten musste, durch Geschwindigkeit.)

    Die Eisenbahn ist zweifellos ein überholtes Verkehrsmittel. Darin liegt (für mich) ihr Charme. In dem, was untergeht, stellt sich eine Freiheit ein, die sonst nirgends zu haben ist.

    (Ein Nachlass zu Lebzeiten – darüber muss ich nachdenken. Aber ich kann den eigenen Tod nicht denken, nur die eigene Sterblichkeit, vor der mir graut.)

  6. ANH sagt:

    Hatte gerade einen Blitz: In der von der Dschungel zurückgeholten Stadt ein riesiges Gelage feiern: eine Orgie, hand- und gesäßfest, aber zugleich mit Konzerten und viel Poesie, die auf einem zusammengefallenen Rathaus deklamiert wird.

  7. @Melusine
    Als ich ihres Blogs zum ersten Mal ansichtig wurde, fand ich das Gleisbild im Kopf der Seite ziemlich „schnell“ und brutal, so gar nicht literarisch. Warum nicht eine Eisenbahnstrecke, die sich gemütlich in die Berge windet, dachte ich. War aber nur der erste Eindruck, inzwischen habe ich mich an Ihre Geschwindigkeit gewöhnt! 😉
    Die Eisenbahn ein überholtes Verkehrsmittel – sehe ich eher nicht so, wenn auch das Internet heute das ist, was im 19. Jahrhundert die Bahn war, nämlich d a s Mittel, die Gesellschaft auf Dauer zu verändern.
    Tja, der Nachlaß zu Lebzeiten! Eine gute Strategie, finde ich, den eigenen Tod nicht nur als das zu begreifen, was er auch ist, nämlich Verlust des Zugriffs auf das eigene Werk, sondern als das, was das eigene Werk – im besten Falle – beschließt.

  8. @ANH
    Die Gallier machen das ja in ‚Trabantenstadt‘ so ähnlich, nur daß die nur unter Männern feiern. Das geht natürlich nicht. Ansonsten aber ist das eine schöne Vorstellung, auf dem zusammengeklappten Roten Rathaus inmitten des Waldes eine poetische Orgie zu zelebrieren.
    Die vom Dschungel (zurück)eroberte Stadt ist übrigens ein typisches Motiv der Comic-Kunst.

  9. Ja, so eine Orgie wäre fein. Man könnte auf den verfaulenden Baumstämmen liegen und sich den Honigtau von den wuchernden Bäumen in den Mund tropfen lassen.
    Allerdings führt bei mir schon das Wort Orgie zu einer so wonnevollen Erschlaffung und satten Anstrengungsvermeidungshaltung, dass ich mir schwerlich vorstellen kann, wie da noch deklamiert werden soll.
    Aber es muss auch Zuhörer:innen geben – wenn bloß kein Troubadix die herabgesunkenen Zinnen des Rathauses besteigt…

  10. Ich finde, Kunst darf ruhig auch mal weh tun – also e i n Lied sollte Troubadix schon singen dürfen. Außerdem kann man sich ja Petersilie in die Ohren stecken!

  11. ANH sagt:

    Troubadix war mißverstanden, genau so wie Schönberg, Berg, Webern und die nachgefolgten Neutöner bis zu Wolfgang Rihm. Das Mißverständnis war allerdings beabsichtigt, also boshaft, weil Goscinny ein Anhänger der leichten Muse. Er soll schon bei Messiaen Schwierigkeiten empfunden haben, obwohl auch der doch Franzose.

  12. @ANH
    Sie haben recht! Der einzige, der die Kunst des Troubadix erkennt, ist der Neffe von Majestix (in ‚Asterix und die Normannen‘). Grautvornix findet Troubadix „sagenhaft“, so etwas Tolles habe er noch nie gehört. Er rät ihm sogar, nach Lutetia zu gehen, in die Metropole. Aber das wäre dann ja eine andere Geschichte geworden.

  13. ANH sagt:

    Könnte ich zeichnen, würd ich sie erzählen mögen. Die erste Begegnung etwa Troubadix‘ mit René Leibowitz, den die Franzosen ja ebenfalls nicht gemocht haben, und zwar allein, weil er solch ein Lebemann und Frauenfreund, nun ja, Freund, gewesen, – jedenfalls umschwärmten sie den schönen schon genialen Mann, wie das gebürtigen Polen, sehn wir an Chopin, nicht selten geschieht, wenn sie musikalisch sind. Was mich jetzt auf den Gedanken bringt, daß Troubadix nicht deshalb immer gefesselt und geknebelt wurde, wenn er singen wollte, weil das so schlimm geklungen habe, nein, nein, alles üble Nachrede, sondern weil zu den Festen halt auch sämtliche vögelbaren Damen des Dorfes vertreten, und wenn Herr Troubadix zu troubadieren begann, zutzelten die nahezu unmittelbar an ihren Brusttüchern rum.

    Was nun die anderen betrifft, >>>> dort ist sehr erhellend Wahres gesagt, etwas, das meine Vermutung einer eigentlich wirkenden Mißgunst noch einmal unterstreicht.

  14. Das ist ja eine steile These, das mit dem eigentlichen Grund der Troubadixfesselung. Wenn man jedoch die Schlichtheit der meisten Dorfbewohner bedenkt und zugleich den Frauen dort Eigensinn und Geschmack zutraut, dann spricht einiges dafür. Viele Künstler kommen ja nicht vor im Asterix-Universum, die Theaterleute im ‚Kupferkessel‘, der Baumeister in ‚Kleopatra‘, im Hintergrund einmal die Beatles (‚A. bei den Briten‘) – und eben der Künstler Troubadix, den es in das Dorf verschlagen hat, weil er die Freiheit liebt, auch die der Kunst latürnich.

  15. ANH sagt:

    Er war in Lutetia nämlich schon längst, wo er sich allerdings mit seinem Plattenproduzenten dessen noch nicht volljähriger Tochter halber überwarf, für den wiederum, rillenritzend in die Hinkelscheiben, Obelix tätig gewesen; beide trieb dann, den einen der wütende Vater, den anderen, daß er de facto nicht war für den Feingriff geschaffen, den eine Schallhinkel halt braucht, in die Eremitage. Troubadix war tatsächlich, wie Leibowitz, aus Polen hergekommen, damals so noch nicht, ja überhaupt nicht national benannt, sondern nach wildbärtigen, auch die Frauen, Stämmen organisiert, vor denen sich der Schöngeist fürchten mußte; es wäre ein anderes gewesen, hätte sein Gesang das Wild gelockt und befriedet; er wär dann, Troubadix, als Held der Jagden in der frühen Geschichte Polens verblieben – dann überhaupt würden wir heute von einer sölchen sprechen können und nicht erst seit Herrn Widukind. Die Tiere hauten aber ab, genau so musikalisch unausgebildet, wie die Stämme es waren. So hoffte Troubadix auf die Kultur. Da blieb ihm imgrunde nur Rom.
    Er hoffte, wie wir wissen, vergebens. Und zog die Konsequenzen. Obelix haute sich und ihn nach Norden in das Dörferl durch, imgrunde war er sein, Troubadix‘, erster Mäzen, wenn auch nur durch Faust und Hand. Das hielt ihn immerhin am Leben.

  16. ANH sagt:

    Die Tiere hauten aber ab.
    Daran können Sie sehen, wie unnötig de facto des Troubadixens Knebelungen waren, weil, wenn er zu singen anhub, die Tiere immer schon an ihren Spießen brieten. So abergläubig war auch die Vorform der Normannen noch nicht, daß sie gemutmaßt hätten, ihnen hauten selbst die Braten ab von solchem Gesang. Und wäre er so furchtbar gewesen, wie hintertragen wird, die Braten hätten eher schneller gebraten, wären schneller auf die Tafel ins Rund und, als Erlösung, schneller in dessen, des Rundes, Mägen gekommen. (Übrigens waren nur die Knebelungen Männeridee; die Fesselung kam von den Frauen: so blieben sie des schönen Sängers wenigstens noch ansichtig, und manche, wenn die anderen grölten und sonstwie abgelenkt waren, schlenderte heimlich an den Baum, um sich an Wehrlosem – so waren halt die Sitten – gütlich zu tun; auf manchem Comicbild kann man schon sehen, wie dem gebondagten Mann der Schweiß steht.)

  17. Es hat also mit Troubadix einen neuen Orpheus gegeben, für den die Zeit aber noch nicht reif war? Immerhin wurde er ja dank des obelixschen Einsatzes nicht zerrissen, weder von seinen Kritikern noch von den wilden Tieren im circus maximus. Seine Hoffnungen ruhten also imgrunde auf der Zukunft, auf der Nachwelt. Auch Robert Musil schrieb ja einst: „Thomas Mann und ähnliche schreiben für die Menschen, die da sind, ich schreibe für Menschen, die nicht da sind!“

    PS: Das mit den Fesselungen und dem Gütlichtun war dann ja wohl die eigentliche Orgie, sozusagen die im Rücken des Zeichners.

  18. ANH sagt:

    Zum PS nur: Ecco!

    (Bitte nicht mit Eco verwechseln.)

    Der Jammer ist, daß wir, die Nachweltler, nun nie mehr hören werden, wie Troubadix‘ Gesang tatsächlich geklungen haben mag. Es sei denn, daß ein Archäopterix uns eines Tages noch einen Fund präsentiert, in welchem eine der nun zweifellos erst gehauenen, dann geritzten Schallhinkels enthalten. Doch ist zu befürchten, Obelix habe als einziger technischer Toningenieur die Obhut der Hinkels gehabt. Andererseits, wenn er die geritzt hat, bei seiner groben Hand — vielleicht haben Uderzo und Goscinny ja doch ein Muster an ihr Ohr gekriegt, so daß sich die Mär von des Troubadixens Katzenmusik rein notwendig erzeugen mußte und vielleicht doch nicht Bosheit oder Mißgunst sie, die Autoren, sie hat weitertragen lassen. Goscinny lebt noch, oder? Man müßte ihn fragen. Ich zweifle nicht daran, daß der heutige Stand der digitalisierten Steinhautechnik auch aus des Obelixens Stümpereien die echte Musik noch würde herausholen können.

  19. Vielleicht ist ja die Musik des Troubadix nicht in Stein gegraben worden, sondern in die Sphärenmusik eingegangen, so ähnlich, wie manch Figur der Antike zu einem Sternbild wurde. Goscinny weiß es nun möglicherweise, denn er ist ja leider viel zu früh verstorben, während Uderzo noch lebt. (Wegen der immer weiter abgesunkenen Qualität der Asterix-Geschichten sagen manche, einen Zeichner kann man ersetzen, einen Autor nicht. Könnte was dran sein.)

  20. ANH sagt:

    Stimmt, Uderzo lebt noch, Goscinny ist tot. Aber ganz sicher haben die beiden noch Kontakt.
    Das mit der Sphärenmusik, hm – da wäre der Zeichner gefragt und ein offener Troubadixmund, so daß man sehen könnte, wie der Gesang zu den Sternen hinaufsteigt… (ich sehe Goscinnys jetzt riesiges Ohr ihn – heraufhören zu sich…)

  21. Daß Troubadix eine Verbindung zu höheren Mächten hat, zeigt ja schon der Umstand, daß er es allein mit dem Sound seiner Stimme regnen lassen kann.

  22. Weh über mich, wie viel und was mir entging, wenn ich die Asterix-Hefte des Bruders heimlich aus seinem Schrank klaute, um zu schauen, wie Gutemine sich unter der Brust schnürte und die Römerinnen zu Tisch lagen in der Trabantenstadt. Nur am Rande nahm ich den Barden wahr. Wie viele Frauenzimmer fiel auch das kleine Mädchen, das ich war, der puren Muskelkraft zum Opfer und verehrte allein den kräftigen Obelix anstelle des hühnerbrüstigen Sängers oder gar des besserwisserischen Zwergs. Ich wollte gerne sein Idefix sein und von ihm zwischen den Bäumen getragen werden…
    Indes, wie mir bei der Lektüre der oben stehenden Kommentare, schmerzlich bewusst wird, fehlte mir vor allem musikalische Bildungen in jenen frühen Jahren. Ich kannte nix. Nicht mal den viel geschmähten „Pop“. Die Eltern hatten eine Platte von Perry Como. Und mit meiner Freundin schaute ich die Hit-Parade. Sonst nix. Also stellte ich mir, Schande über mich und Asche auf mein Haupt, den würdigen Sänger als Jürgen Marcus-Verschnitt vor und hörte ihn jaulen: „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben.“ Das gefiel nicht!
    Nananana…
    Das war natürlich gemein von dem kleinen Mädchen, der Vergleich mit dem edlen Troubadix. Trotzdem: optisch gibt es eine gewisse Ähnlichkeit.
    http://www.youtube.com/watch?v=fYr4IV0YSQI
    Ich habe aber Abbitte geleistet, vor Zeiten schon:
    http://gleisbauarbeiten.blogspot.de/2010/11/eine-neue-liebe-ist-wie-ein-neues-leben.html (mit readAn in den Kommentaren)

  23. Alle wirklich guten Asterix-Bände habe ich schon so oft gelesen, daß neue Sichtweisen zwangsläufig auftauchen mußten, wenn mir Figuren zum ersten Mal richtig klar wurden. Die spinnerten Theaterleute im ‚Kupferkessel‘ habe ich erst als äußerst realistisch dargestellte Figuren erkannt, als ich mitten im Studium der Theaterwissenschaft steckte. („Orgien! Orgien! Wir wollen Orgien!“) Man steigt eben nie zwei Mal in den selben Strom und liest nie zwei Mal das selbe Buch. (Was haben Sie gegen die Hitparade? Andererseits: Mit 17 hat man noch Träume, doch Du kannst nicht immer 17 sein – nee, ich verlink das jetzt nicht, Sie wissen, was ich meine.)

  24. paul celan sagt:

    Käme,
    käme ein Mensch,
    käme ein Mensch zur Welt, damals, mit
    dem Ohre der
    Automusikkenner von heute: er dürfte,
    hörte er diese
    Musik, vom Troubadix
    dürfte
    nur lallen und lallen,
    immer-, immer-
    zuzu.
    („Pallaksch. Pallaksch.“)

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