Wie oft habe ich nicht, ganz und gar wahrheitsgemäß, gegenüber ungläubig Glotzenden erklärt, für Lyrik nur selten Ohr und Auge zu haben, ja in der Tat mir nur einige wenige Male im Jahr einen Gedichtband vorzunehmen. So musste ich auch immer wieder die Bitte um Rezensionen abschlägig bescheiden, und auch auf die Frage hin, ob ich denn nicht selber mal ein Lyrikbändchen veröffentlichen wolle, war die Antwort immer ein Nein. Indes bin ich in Sache Lektüre ein geduldiger Mensch, manches Romanwerk steht Jahr um Jahr oder sogar ein Jahrzehnt und mehr in meiner Bibliothek, bis es mich eines schönen Tages gleichsam anspringt und es gelesen werden muss. So geht es mir jetzt mit der Lyrik als solcher: Sie will gelesen werden. Lyrik-Lesungen übrigens waren mir schon immer angenehmer als ihre aufdringlichen Schwestern in Prosa, all dies also nicht ganz und gar überraschend kommt, und natürlich regt sich neben dem Leser und dem Schreiber auch der Kulturwissenschaftler in mir als der Dritte im Bunde. So denn.
Die Lyrik als solche
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