Man kommt zu N.I.X.

Die Arbeit wird nicht weniger – man kommt zu N.I.X., also zu Notwendigem, Irrationalem und zur Xanthipperei, was insgesamt wohl das Leben jedes normalen Zeitgenossen bis zur Schmerzgrenze ausfüllen sollte – aber was ist schon normal. Ich zum Beispiel brüte gerne über ungelegten Eiern, bis sie nicht nur gelegt, sondern auch ausgebrütet sind, was erklärt, daß ich es mit dem Notwendigen nicht so habe, es aber auch nicht vollkommen vernachlässige, wie noch zu beweisen sein wird, später mal. Die Xanthipperei allerdings betreibe ich mit Freude und ohne Zwang, weil ich nämlich erstens den Ehegemahl der Xanthippe, den gammeligen Philosophen Sokrates, wegen seiner Klugscheißerei nicht leiden kann, und zweitens, weil ich gerne auch das Herummosern als solches pflege als das Gegenteil der mir sonst eigenen klaren Sicht auf die Dinge des Lebens und die Zusammenhänge und Verknüpfungen desselben. Man will schließlich nicht, und deswegen ist nichts so wichtig wie N.I.X. (sowohl für das Wohlergehen des Einzelnen als auch für die Menschheit schlechthin), vor Langeweile vor sich hinfaulen und am Ende riechen wie Sokrates, sondern ein Leben leben wie aus dem Bilderbuch des Lebenlebens. Habe ich nicht recht? Ich denke schon! Und wenn nicht: N.I.X. für ungut.

  Kritzeleien 16 (NB), Norbert W. Schlinkert

 

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