Ein oder gar der Diskurs ist naturgemäß zunächst immer eine unklare Angelegenheit. Ein trübes Gewässer mit einer ungewissen Tiefe. Einer ungewissen Ausdehnung. Ein Fließen, in welche Richtung auch immer, macht den Diskurs nicht klarer. Um klar Fassbares dem Diskurs entnehmen zu können, müssen die frei schwebenden Teilchen, die den Diskurs trüben, stillgelegt werden. Also wird, um im Bild zu bleiben, das Wasser abgelassen von denen, die das vermögen. Stabil Erscheinendes wird so erkennbar, auch wenn es im Matsch steht. Im Dreck. Jetzt geht es darum, das Erkennbare miteinander in Beziehung zu setzen, etwaig vorhandene Verbindungen, Verwandtschaften und Gemeinsamkeiten deutlich zu machen, woraus sich zugleich das Trennende ergeben muss, das Gegeneinanderstehende, das Feindliche. So entstehen deutliche, konkrete Muster, Bezüge, Koalitionen, während zugleich der Matsch, in dem der Diskurs gründet, austrocknet und ein furioses, ein chaotisch anmutendes Netz von Rissen ausbildet. Dann ist der Diskurs an sein Ende gekommen. Und irgendwann kommt das Wasser zurück.
Was ist ein Diskurs?
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